Im Laufe der evolutionären Entwicklung des Menschen haben sich die Kiefer entsprechend den Anforderungen der Nahrungsaufnahme verändert. So haben sich die Eckzähne, die dem Urmenschen noch als Reisszähne dienten, ebenso wie die Kiefer als Ganzes, verkleinert. Die Weisheitszähne sind ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit. Bei vielen Menschen sind Weisheitszähne bereits nicht mehr angelegt, so daß man davon ausgehen kann, daß möglicherweise in einigen Jahrtausenden die Anlage von Weisheitszähnen eher eine Ausnahme darstellen wird. Oftmals ist der notwendige Platz um ein geordnetes und problemloses Durchbrechen der Weisheitszähne zu ermöglichen nicht vorhanden. Probleme entstehen, wenn ein Weisheitszahn verlagert ist bzw. nur zum Teil durchbrechen kann. Weisheitszähne müssen nicht generell entfernt werden, sondern es ist anhand eines Röntgenbildes zu entscheiden, ob mit einem problemlosen Durchbruch zu rechnen ist oder ob zum Schutz der anderen Zähne eine Entfernung ratsam erscheint. Bricht ein Weisheitszahn unvollständig durch, so entsteht eine Zahnfleischkaputze, die den Zahn nur teilweise bedeckt. In einem solchen Fall entstehen unterhalb dieser Zahnfleischkaputze Schmutznischen, die nur schwer zu reinigen sind und ein Sammelbecken für Bakterien aller Art darstellen. Es kommt zu immer wiederkehrenden Entzündungen, die das Allgemeinbefinden erheblich beeinträchtigen können. Hat der Zahn keine Chance zu einem geordneten Durchbruch, weil er zum Beispiel eingeklemmt ist, so sollte er entfernt werden, um weitere Schäden auch an den Nachbarzähnen zu vermeiden. Die Entfernung verlagerter Weisheitszähne führt meist zu einer Schwellung der Wange, die je nach Patient und je nach Schwierigkeit der operativen Zahnentfernung unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Allgemeine Aussagen über die zu erwartende Dauer und Intensität einer solchen Schwellung sind kaum möglich, da dies zum einen von der anatomischen Lage des entfernten Zahnes und natürlich auch stark von dem Verhalten des Patienten selbst abhängig ist. Es kann durchaus vorkommen, daß z.B. bei der gleichzeitigen Entfernung mehrerer Weisheitszähne eine Seite anschwillt während auf der anderen Seite keine oder nur eine geringe Schwellung beobachtet werden kann. In jedem Fall müssen Sie etwas Geduld mitbringen und die Heilung aktiv unterstützen, indem Sie sich exakt an die Anweisungen Ihres behandelnden Zahnarztes halten.
Allgemeine Verhaltensregeln nach der Entfernung eines Weisheitszahnes:
1. Sie sollten unmittelbar nach dem Eingriff die Wange möglichst lange zum Beispiel mit einem feuchten Lappen kühlen, um das Ausmaß der Schwellung zu verringern. Wenn Sie ein Kühlkissen verwenden, legen Sie bitte ein Tuch zwischen Kühlkissen und Wange.
2. Vermeiden Sie am Tag der Behandlung körperliche Anstrengung, vermeiden Sie Kaffee, schwarzen Tee, Cola, Milchprodukte und Alkohol.
3. Nach der Entfernung eines Weisheitszahnes entsteht eine nicht unerhebliche kombinierte Weichteil- und Knochenwunde, die zusätzlich durch Bakterien aus dem Speichel und aus Nahrungsbestandteilen belastet wird. Vermeiden Sie unbedingt in den ersten Tagen nach der Behandlung das Rauchen, da dies häufig zu einer schmerzhaften Entzündung der Wunde führt. Es ist empfehlenswert, so lange auf das Rauchen zu verzichten, bis die Fäden entfernt worden sind.
4. Achten Sie auf eine optimale Mundhygiene, ohne dabei die Wunde zu reizen. Eventuell empfiehlt Ihnen Ihr Zahnarzt eine geeignete Mundspüllösung.
5. Folgen Sie unbedingt den Anweisungen Ihres Zahnarztes oder Ihrer Zahnärztin!!
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